Was sollte man bei einer Wohnungsbesichtigung beachten
Zwangsläufig ist man als Immobilienmakler berufsbedingt nicht selten bei Wohnungsbesichtigungen. Gerne möchten wir das dabei Erlebte einmal auf digitales Papier bringen bzw. egal ob Hauskauf oder Wohnungskauf, es gibt so manches zu beachten, um das Maximale aus der Wohnungsbesichtigung herauszuholen.
Was beachten beim Wohnungsbesichtigungstermin?
Natürlich gibt es einen Grund für eine Wohnungsbesichtigung. Man wäre schliesslich nicht hier, wenn die Bilder der Wohnung oder des Hauses, so wie Preis und Lage nicht prinzipiell den eigenen Anforderungen gerecht würden. Nun gilt es also sich diesen Eindruck auch live bestätigen zu lassen. Mit ein paar Tipps wird auch die Wohnbesichtigung zum vollen Erfolg.
Der ideale Termin für die Wohnungsbesichtigung
Tageslicht tut Not, wenn es um den Wohnungsbesichtigungstermin geht. So deckt Tageslicht nicht nur eventuelle Schäden, Schönheitsfehler und Mängel auf, sondern zeigt zeitgleich auch wie hell die Wohnung oder das Haus ist. Nicht selten, ist man bei einem solchen Termin zur Wohnungsbesichtigung voller Emotionen, es schadet also nicht jemanden dabei zu haben, der sachlich und neutral ebenfalls seine Einschätzung abgeben kann. Stellen Sie beim Besichtigungstermin außerdem möglichst viele Fragen, die Sie sich im Vorfeld bereits notiert haben.
Die Lage der Wohnung oder des Hauses
Egal ob Zehlendorf, Teltow oder Berlin-Mitte – die Lage der Immobilie scheint zu passen, doch erst der Eindruck vor Ort entscheidet final darüber, ob die Lage zu Ihnen passt. Dies schliesst auch ein, die Umgebung inklusive der Nachbarn in die Bewertung einfliessen zu lassen. Junge Nachbarn sind natürlich meist lebendiger als ältere Ehepaare als Nachbarn, diese wiederum können auch mal selbst empfindlich sein. Wer also Kinder hat oder gerne mal Besuch hat, wird sich damit befassen wollen, wie hellhörig die Wohnung ist. Man möge dringend prüfen, ob man selbst in diese Umgebung passt.
Den Zustand der Wohnung oder des Hauses genau unter die Lupe nehmen
Es gibt stets ein paar Merkmale, die sehr aufschlussreich sind, wenn es um den Zustand einer Immobilie geht. In diesem Fall listen wir hier ein paar Dinge auf, die man bei der Wohnbesichtigung in Betracht ziehen sollte.
- Geruch der Wohnung. Schon beim Reinkommen in die Wohnung gilt, immer der Nase nach. Geruch ist nicht unwichtig, wenn es um unser Wohlempfinden geht und schliesslich möchte man sich in den eigenen vier Wänden wohlfühlen. Alter, modriger oder gar rauchiger Geruch sagt schon einiges über den Zustand der Immobilie aus.
- Temperatur. Je nach Jahreszeit ist die Temperatur in der Wohnung nicht ganz unwichtig. In Altbauwohnungen können alte Fensterinstallationen schnell zum Ärgernis werden, weil es in die Wohnung zieht. Dies kann in kalten Wintermonaten sehr unangenehm sein. In Dachgeschosswohnungen oder Wohnungen mit vielen Fenstern kann hingegen im Sommer die Hitze zu schaffen machen. Hier gilt es bei der Besichtigung ein ganz besonderes Augenmerk zu setzen und Fragen zu stellen.
- Allgemeiner Zustand der Räumlichkeiten. In Berlin ist man meist froh überhaupt eine Immobilie gefunden zu haben, die passen könnte. Vor allem in Berlin Mitte und andernorts im Zentrum wird Wohnraum knapp und die Preise klettern. Nicht selten ist man also versucht, die erst beste Immobilie zu nehmen, wenn man die Gelegenheit hat. Doch möchten wir hier nochmals auf No Go’s hinweisen. Denn baulich verursachter Schimmel oder feuchte Stellen, zu hohe Heizkosten und mangelhafte Wartung elektronischer wie sanitärer Anlagen können bzw. werden ganz gewiss zum Ärgernis werden, wenn man darauf nicht gefasst ist. Dies gilt für Wohnungskäufer wie Mieter gleichermaßen.
- Stellplatz vorhanden? Ja es klingt fast lächerlich unbedeutend. Doch es gibt manches, das im Alltag auf Dauer sehr ärgerlich sein kann, wenn es um die eigene Immobilie oder den eigenen Wohnraum geht. Ein jeder, der bereits ein Haus gebaut hat oder eine Wohnung renoviert hat, wird sich – wenn eingelebt – schnell über die Anordnung der Steckdosen und Anschlüsse ärgern. Nicht minder ärgerlich ist es, wenn man nach der Arbeit eine halbe Stunde lang einen Parkplatz suchen muss, bevor man den Feierabend genießen kann. Im schlechtesten Fall findet man keinen und erhält gar noch einen Strafzettel. Nicht nur nervenzehrend, sondern auch teuer. Vor allem in zentraler Lage ist also er Parkplatz ein ganz wichtiges Thema, das man berücksichtigen sollte.
Der gedankliche Praxistest für Wohnungsbesichtigung und Hausbesichtigung
Eigentlich noch vor allen genannten Punkten stehend, sollte man sich fernab von Emotionen ganz genau damit befassen, ob die Wohnung auch alltagstauglich ist und den eigenen Bedürfnissen gerecht wird. Nur schön, reicht hier keinesfalls, denn es gilt zu prüfen, ob alle Einrichtungsgegenstände ihren Platz haben und ausreichend Platz für alle eventuellen Familienmitglieder ist bzw. die Wohnung auch noch in einigen Jahren den Anforderungen gerecht wird. Hier besteht die Kunst darin, die Wohnung so objektiv wie nur eben möglich, gedanklich zu bewerten. Sicherlich werden sich die meisten bereits vor der Wohnungsbesichtigung damit befasst haben, doch zur Praxistauglichkeit einer Immobilie zählen auch die Kosten. Hohe Nebenkosten, teures Heizen und beim Wohnungskauf eventuell anstehende Renovierungskosten, werden schnell den Geldbeutel belasten und die einstige Traumwohnung zum teuren Ärgernis werden lassen.